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Fußdruckmessung

Definition
Die Fußdruckmessung, auch Pedografie genannt, ist ein diagnostisches Verfahren zur Analyse der Druckverteilung auf der Fußsohle während des Stehens, Gehens oder Laufens. Mithilfe dieser Methode können Überlastungszonen, Fehlstellungen und ungleichmäßige Belastungen erkannt werden. Sie dient zur Diagnose von Fußproblemen, zur Optimierung orthopädischer Einlagen und zur Verbesserung des Gangbildes.

Funktionsweise der Fußdruckmessung
Bei der Fußdruckmessung werden Sensoren oder Druckmessplatten verwendet, die die Kraftverteilung auf der Fußsohle messen. Die Daten werden in Form von farbigen Druckbildern visualisiert, wobei:

  • Rot/Bereich mit hoher Belastung: Stellen mit starkem Druck (z. B. Fersen, Ballen).
  • Blau/Bereich mit geringer Belastung: Bereiche mit wenig oder keiner Druckbelastung.

Arten der Fußdruckmessung

  1. Statische Messung:
    • Der Patient steht still auf der Druckmessplatte.
    • Erfasst die Druckverteilung im Stehen.
  1. Dynamische Messung:
    • Der Patient geht oder läuft über die Druckmessplatte.
    • Zeigt das Abrollverhalten und die Druckbelastung während der Bewegung.
  1. Integrierte Schuhsohlen-Messung:
    • Sensoren in der Schuhsohle messen die Druckverteilung bei normalen Alltagsbewegungen.

Anwendungsbereiche
Die Fußdruckmessung wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt:

  1. Orthopädie:
    • Erkennung von Fußfehlstellungen wie Platt-, Senk-, Hohl- oder Spreizfuß.
    • Optimierung und Anpassung von orthopädischen Einlagen.
  1. Sportmedizin:
    • Analyse des Laufstils und der Belastung zur Prävention von Sportverletzungen.
    • Optimierung von Sportschuhen und Lauftechnik.
  1. Diabetologie:
    • Identifikation von Druckstellen, um die Bildung von diabetischen Fußgeschwüren zu vermeiden.
  1. Rehabilitation:
    • Überwachung des Gangbildes nach Verletzungen oder Operationen.

Typische Ergebnisse einer Fußdruckmessung

  • Druckverteilung: Bereiche mit übermäßiger Belastung oder Unterbelastung.
  • Abrollverhalten: Ob der Fuß korrekt von der Ferse über den Ballen bis zu den Zehen abrollt.
  • Gang- und Laufanalyse: Erkennung von Asymmetrien oder Fehlbelastungen.

Vorteile der Fußdruckmessung

  • Präzise Diagnostik: Ermöglicht eine genaue Analyse der Fußbelastung.
  • Individuelle Anpassung: Basis für maßgeschneiderte Einlagen oder Schuhe.
  • Schmerzprävention: Frühzeitiges Erkennen von Überlastungsschäden.
  • Nicht-invasiv: Die Messung ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.

Ablauf einer Fußdruckmessung

  1. Der Patient stellt sich barfuß auf die Druckmessplatte.
  2. Bei dynamischer Messung läuft oder geht der Patient über die Platte.
  3. Die Daten werden in Echtzeit erfasst und als Farb- oder 3D-Druckbild dargestellt.
  4. Ein Orthopäde, Podologe oder Physiotherapeut wertet die Ergebnisse aus und gibt Empfehlungen.

Anwendungsbeispiele

  • Erstellung von orthopädischen Einlagen bei Fehlstellungen wie Hallux valgus oder Fersensporn.
  • Verbesserung der Sportleistung durch Analyse des Laufverhaltens.
  • Unterstützung bei der Behandlung von chronischen Fußschmerzen oder Beschwerden in Knie, Hüfte und Rücken.

Technologien bei der Fußdruckmessung

  • Druckmessplatten: Sensoren in einer flachen Platte erfassen die Belastung.
  • Mobile Druckmesssysteme: Tragbare Sensoren in Einlegesohlen oder Schuhen.
  • Computergestützte Systeme: Visualisierung und Analyse der Ergebnisse in Echtzeit.
Oberle Gruppe